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BEI ANRUF LIEBE


Der arbeitslose Richy ist auf der Suche nach einem neuen Job und landet bei einer Agentur für Telefonsex. Mit seiner erotischen Stimme besteht er die Aufnahmeprüfung mit Bravour und wird vom Chef höchstpersönlich gebefreudig belohnt. Richy befriedigt die Fantasien der Herren, verdient erstklassig und lernt einen Mann kennen, der charmanter nicht sein könnte.

Daten & Fakten:

- Erstveröffentlichung: Januar 2015
- Korrektorat: L. Franke
- Preis: 2,99 Euro (E-Book)

Realitätsgetreu

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Fetisch

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Sex

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Bareback

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   Da saß ich nun. Hierhin hatte mich die Suche also geführt. Das Büro sah wirklich sehr schön aus. Helle Wände, Laminat, ein Aktenschrank und auf dem schicken Schreibtisch standen gleich zwei Computer plus Laptop. Dazu ein Haufen an Papieren und zwei Telefone. Wartend darauf, dass die Tür sich endlich öffnen würde, wippte ich mit dem Fuß auf und ab. Ein wenig nervös war ich schon, denn schließlich wusste ich nicht, was mich erwartete. Sicherlich war mir klar, auf welche Stellenanzeige ich mich gemeldet hatte, nicht aber, wie solch ein Bewerbungsgespräch ablaufen würde. Mit jeder Minute, die verging, wurde ich hibbeliger. Plötzlich ging die Tür auf. Schnell erhob ich mich und ließ, als ich diesen Mann anschaute, glatt mal meine Umhängetasche fallen.
   „Hallo!“, grüßte dieser südländische Typ mich und schloss die Tür hinter sich.
   Mir hatte es echt die Sprache verschlagen! Was zum Henker trägt der da?!, fragte ich mich und musterte kurz sein Outfit. Zu seinen schicken, schwarzen Sneakers, an denen kleine, glitzernde Steinchen befestigt waren, trug er diese sportliche, schwarze Shorts, die mich verdammt noch mal fast aus den Latschen haute. Diese Trainingsshorts umspielte seine leicht muskulösen Beine und endete unterhalb des Knies. Kontraststreifen an den Seiten und im vorderen Bereich befand sich rechtsseitig eine kleine Schlüsseltasche. Der absolute Eyecatcher war der dicke Kordelzug. Obendrein bestand die Hose aus hauchdünnem Material, das leicht durchsichtig war, und ich war mir ziemlich sicher, dass das, was meine Augen da sahen, nicht nur Haut war. Scheiße, der Typ trug keine Unterwäsche drunter! Dazu dieses enge, schwarze Shirt mit tiefem Rundhalsausschnitt, das ebenfalls aus feinem Material bestand. Brustwarzen!, sabberte ich im Geiste.
   „Ich bin Evren!“ Er reichte mir die Hand und lächelte mich dermaßen charmant an, dass ich ganz weiche Knie bekam.
   Typisch Südländer, dachte ich hingerissen.
   „Sie sind also Richard Anders!“ Begeistert betrachtete er mich einen Moment lang. „Nicht schlecht!“
   Verwundert über diese Reaktion sah ich auch dementsprechend drein. „Ja, ähm, danke.“
   „Bitte!“, bat er und zeigte auf den Besucherstuhl, und während er sich hinter den Schreibtisch begab, schielte ich ganz unauffällig auf seinen Hintern! Fuck!   Evren trug in der Tat keine Unterwäsche, denn ich konnte die Haut seines Hinterns durch diesen Stoff erkennen!
   Prompt hob ich die Tasche auf, setzte mich wieder und krampfte die Hände angespannt ineinander.
   „Wir“, sagte Evren und warf einen kurzen Blick in eine Mappe, „haben ja gestern schon miteinander telefoniert.“
   Ich bestätigte dies mit einem Nicken.
   „Und Sie …“, er hielt inne, legte die Mappe zur Seite, lehnte sich gemütlich in dem Schreibtischstuhl zurück und sah mich ununterbrochen mit diesem seltsamen Blick an, „interessieren sich also für diesen Job, ja?“
   „Ja, irgendwie schon“, bestätigte ich schamhaft.
   „Aber gemacht haben Sie das noch nie, ja?“
   „Nein, Neuland“, erwiderte ich.
   „Hmmm …“ Evren stützte sich mit den Ellbogen auf dem Schreibtisch ab, legte die eine Hand über die andere, legte das Kinn auf einer ab und sah mich prüfend an. Evren war ein verdammt attraktiver Kerl. Dreitagebart, kurzes, schwarzes Haar, tiefbraune Augen, dazu dieses Parfum, das dabei war, mir die Sinne zu rauben. Allerdings bezweifelte ich stark, dass er schwul war – auch wenn er ziemlich freizügig gekleidet war. Aber es war ja Sommer und verdammt heiß draußen. Solche Typen stiegen erfahrungsgemäß nur über Frauen drüber – eine nach der anderen. Und wenn ein solcher Mann mal schwul war, dann machte dieser einen weiten Bogen um mich. Evren schaute mir noch eindringlicher in die Augen. Schwer schluckte ich. „Richard“, sagte er nachdenklich und lehnte sich wieder zurück, „mit diesem Aussehen …“
   Oh je, dachte ich bedrückt. Selbst dafür bin ich zu hässlich.
   „… ist es eigentlich eine Schande für die Frauen- und auch für die Männerwelt.“
   „Was meinen Sie?“
   „Evren“, wies er mich freundlich auf seinen Namen hin. „Wir sind doch hier unter uns.“
   „Okay, und wie meinst du das?“
   „Mit deinem Aussehen könntest du viel mehr erreichen als das.“
   Ich brauchte einen Moment, bis ich es kapiert hatte. Hat er mir gerade etwa ein Kompliment gemacht?, stutzte ich innerlich.
   „Ich möchte ehrlich zu dir sein“, sagte Evren. Er räusperte sich kurz.     „Eigentlich stellen wir nur noch Frauen ein, da der Großteil unserer Kunden nun mal Männer sind. Sicherlich haben wir auch Nummern für die schwulen Männer, aber die Geschäfte laufen nicht mehr so gut.“
   Ein enttäuschtes „Oh“, flog mir über die Lippen. „Ja, da kann man wohl nichts machen“, murmelte ich und war kurz davor, aufzustehen und zu gehen.
   „Ich bin schon lange für eine Veränderung.“
Aufhorchend sah ich ihn an.
   „Wir haben drei Männer, die sich um unsere schwulen Kunden kümmern. Ich schätze, dass es Zeit für einen neuen Mann ist.“
   „Soll das heißen …?“
   Evren lächelte. „Zuerst muss ich dich natürlich testen.“
   Was?, dachte ich erschrocken. Er will mich testen? Für mich klang das so, als ob er gleich den Schreibtisch leerräumen und mich darauf durchnehmen würde.
   „Okay?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
   „Ähm, natürlich“, antwortete ich etwas verlegen. „Gerne doch.“
   „Und nicht so schüchtern“, wünschte er und nahm den Hörer eines Telefons in die Hand. „Ich werde dich jetzt anrufen, und du stellst dir bitte vor, dass ich ein Kunde bin, der es auf der Stelle will.“
   „Ist gut.“ Oh Mann! Bei diesem Kerl werde ich doch selbst spitz!
   Evren schob das andere Telefon in meine Richtung. Es klingelte.
   „Wie lange soll ich es denn klingeln lassen?“, erkundigte ich mich.
Überlegend wackelte Evren mit dem Kopf und zeigte mir dann mit seiner ansehnlichen Hand die Zahl Drei.
   Tief atmete ich durch und nahm dann ab. „Hier Richy“, sagte ich mit meiner erotischen Stimme, die ich mir schon vor Jahren angeeignet hatte. War manchmal sehr vom Vorteil, wenn man Lust auf Sex hatte.
   „Spreche ich da mit Richy?“, fragte Evren mit lustvoller Stimme.
   Ich spürte mein Herz richtig wild klopfen. „Ja, hier ist dein Richy.“
   „Oh, Richy“, stöhnte Evren mit geschlossenen Augen in den Hörer. „Ich bin Evren! Sag mir doch, wie du aussiehst!“
   Da ein Kunde mich ja nicht sehen konnte, machte ich mich gleich mal ein wenig schöner. „Hallo Evren. Ich bin 1,75 groß, schlank gebaut, runde, knackige Pobacken, und zwischen meinen Beinen baumelt ein tief hängender, beschnittener Schwanz mit den Maßen 20 mal 5.“ Okay, ich hatte in Wirklichkeit nur 14 Zentimeter und war auch nur 1,70 groß, aber das spielte ja keine Rolle.
   Angetan stöhnte Evren in den Hörer. „Oh, Richy! Das klingt so geil! Wie sieht deine Arschfotze aus? Schön rosa, ja?“
   So, wie Evren es von sich gab, bekam ich automatisch eine Latte. Zum Glück konnte er nicht sehen, wie meine Hose dabei war, sich auszubeulen. „Mein enges Fötzchen ist schön glatt rasiert und zart rosa.“
   Evren fasste sich mit einem erregten Ausdruck auf dem malerischen Gesicht an die Brust. Machte ich ihn etwa an? „Oh ja! Lass mich deine Fotze schön lang und ausgiebig lecken! Stehst du darauf?“
   „Und wie“, antwortete ich lustbetont. „Ich liebe es, wenn du mein Fötzchen leckst.“
   „Ja, lass es mich lecken“, lechzte Evren in den Hörer.
   „Nichts lieber als das. Komm, lass mich deine Zunge schön an meinem Loch fühlen. Ich will spüren, wie du mich leckst und deine Zunge tief in mir steckst.“
   „Lass dich von mir ficken, du geile Dreckssau!“
   „Ja, klatsch deinen geilen Schwanz an meinen Arsch.“
   „Magst du meinen Vorsaft?“
   „Und wie.“
   „Willst du ihn drin haben?“
   „Ja, schieb mir deinen geilen Glibber schön rein“, flehte ich begierig.
   „Oh, Richy! Deine Arschfotze ist so schön eng!“
   „Oh, ah! Ich liebe deinen Schwanz. Schieb ihn mir bis zum Anschlag rein.“
   „Oh ja! Ich ficke dich, du geiles Stück, und dann spritze ich meinen Samen schön tief in deine geile, enge Arschfotze.“
   „Ja, gib´s mir. Hör nicht auf!“ Ich kam richtig in Fahrt. „Oh, Evren! Fick mich mit allem, was du zu bieten hast! Zeig mir, was du kannst, mein Hengst!“
   „Ah!“, stöhnte Evren lang in den Hörer und legte dann rasch auf. Überrascht sah er mich an.
   „Das war´s schon?“, wunderte ich mich.
   „Ähm …“ Evren kratzte sich am Hinterkopf, rieb sich hier und dort. „Ja, so läuft das Ganze in der Regel ab.“
   „Dabei habe ich noch nicht mal richtig angefangen“, erwiderte ich schmunzelnd.
   „Du, du“, stotterte er, „kannst noch mehr?“
   Gelassen zuckte ich die Achseln. „Klar.“
   Evren biss sich auf die Unterlippe und sah mich mit diesem frechen Grinsen an.    „Das war gut. Sehr gut sogar.“
   „Freut mich.“
   „Also, mich konntest du überzeugen, und das sage ich als Nicht-Schwuler.“
   „Dankeschön.“ Ich kniff mir unauffällig in den Schwanz, in der Hoffnung, dass die Geilheit endlich aus mir weichen würde.
   „Wow“, flüsterte Evren und wischte sich über die Stirn. „Mir ist ganz schön warm geworden.“
   „Ach“, sagte ich mit einer wegwerfenden Handbewegung. Ich tat einen auf ganz gelassen. „War doch nichts.“
   „Und du hast zwischen deinen Beinen wirklich 20 Zentimeter?“
   „Nein“, widersprach ich schamhaft. „Aber der Gegenüber weiß es ja nicht.“
   „Und was von dem stimmte?“
   „Ähm, nun ja … also, mein Hintern ist in der Tat glatt rasiert.“
   „Kein Härchen am Loch?“, fragte er mit einem charmanten Lächeln.
   „Nein, komplett frei.“
   Evren schien verzückt. „Meine Freundin“, sagte er, während er sich wieder leicht nach vorn beugte, „lässt sich nicht von hinten nehmen.“
   „Frauen stehen da halt nicht so drauf, nicht?“
   „Was ich recht bedauernswert finde, da es viel enger und auch intensiver für mich als Stecher ist.“
   Was wollte er mir damit nur sagen? „Ja, dem kann ich nur zustimmen.“
   „Und du bist passiv, ja?“
   „Ausschließlich. Aber für den Kunden am Hörer kann ich natürlich auch die Rolle des Hengstes übernehmen.“
   „Was sicherlich einige auch verlangen werden.“ Evren rieb den Daumen und Zeigefinger mehrfach gegeneinander. „Also, von mir aus hast du den Job.“
   „Wirklich?“
   „Ich mache niemals Scherze“, versicherte er.
   „Ja, cool!“
   „Ich kann dir gleich für morgen eine Leitung freischalten.“
   „Abgefahren.“
   „Gut!“ Er suchte nach ein paar Papieren und legte sie mir vor. „Lies dir das bitte durch und unterschreibe es dann.“
   „Klar.“
   „Von wann bis wann möchtest du arbeiten?“
   „So ab elf wäre es okay.“
   „Bis?“
   „Ich weiß nicht. Vier Stunden am Stück und abends noch mal vier Stunden? So von 20 bis Mitternacht?“
   „Ausgezeichnet! Dein Verdienst pro angefangene Minute beträgt 0,80 Cent. Sprich maximal 48 Euro pro Stunde und 384 Euro am Tag.“
   „So viel?“ Verblüfft starrte ich ihn an. „Hammer!“
   „Möchtest du es lieber fünfmal in der Woche oder die ganze Woche über machen?“
   „Fünfmal sollte wohl ausreichen. Will ja nicht nur am Hörer sitzen.“
   „Kann ich nachvollziehen. Also, Richard. Ganz wichtig! Sage niemals deinen richtigen Namen und gebe niemals deine Anschrift bekannt!“
   „Nein, ganz bestimmt nicht.“
   „Viele haben nämlich einen an der Waffel. Wir hatten mal eine Dame im Hause, die war so dämlich und hat sich von einem Kunden um den Finger wickeln lassen. Stalker, Gerichtsverfahren …“
   „Klingt ja krass.“
   „Und mit deiner Stimme möchtest du nur schwule Männer aufgeilen, ja?“
   „Ich glaube kaum, dass ich damit einen Heterosexuellen anturnen könnte.“
   „Den einen oder anderen mit Sicherheit“, gestand er nachdrücklich und rutschte, als ob er Hummeln im Hintern hätte, andauernd von links nach rechts.   „Die Sache ist die, dass wir auch Leitungen für die Damenwelt eingerichtet haben und dafür auch Männer suchen.“
   „Ach, bekommen die Frauen auch endlich mal die Gelegenheit?“, wollte ich schmunzelnd wissen.
   „Nach all den Jahren wurde es Zeit“, bejahte er.
   „Bei Frauen“, mutmaßte ich, „würde ich wahrscheinlich anfangen zu lachen.“
   „Okay, dann nur schwule Männer.“
   Ich las mir den Vertrag durch und unterschrieb gleich mal.

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