CRAVING

SEHNSUCHT NACH DIR

Aaron hat den Glauben an die wahre Liebe längst verloren. Zu oft wurde er schon hintergangen und angelogen, als dass er weiterhin Hoffnungen in sich tragen würde, dem Einen eines Tages eventuell doch noch übern Weg zu laufen. Dies ändert sich allerdings, als er im Internet Bekanntschaft mit dem überaus attraktiven Dylan macht. Der charmante Traummann entfacht das Feuer der Sehnsucht in ihm. Nie hätte Aaron gedacht, jemanden kennenzulernen, der nur wie für ihn gemacht zu sein scheint. Das Verlangen, Dylan im realen Leben zu begegnen, ihm näherzukommen, steigert sich binnen kürzester Zeit ins Unermessliche. Alles nur Erdenkliche ist Aaron bereit für diesen Menschen zu geben. Aber kann Dylan diese Gefühle auch erwidern?

„Ein Roman über zwei einsame Männer, die sich seit eh und je nach einem Partner in ihrem Leben sehnen und die mehr gemeinsam haben, als ihnen bewusst ist.“ 

CRAVING: Sehnsucht nach Dir

"Das Cover mit einem nachdenklichen jungen Mann lässt ahnen, dass es keine ganz einfache Geschichte sein wird.
Die Einblicke in die Welt eines Asperger Autisten ist interessant, informativ, manchmal auch beklemmend und erschreckend. Um so schöner, dass am Ende zwei Menschen zusammen finden. Die Erotik kommt nicht zu kurz, was ich persönlich sehr gut finde. Unaufdringlich, hocherotisch und spannend geschildert - mir haben die Szenen gefallen ..."

(Rezensentin auf Lovelybooks)

Fakten & Daten:

- geschrieben: Dezember 2020
- Erstveröffentlichung: Dezember 2020
- gewidmet: Luc
- Korrektorat: Michael von Sehlen
- Seiten: 250
- Preis: 4,99 Euro (E-Book) / 13,90 Euro (Buch)




Realitätsgetreu

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Biografisch

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Fiktion

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Sex

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Gefühle / Liebe

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UM DAS HERZ ZU ERLEICHTERN, 
NICHT UM EINDRUCK ZU SCHINDEN …

CRAVING
PART 1


PROLOG

„Du bist manchmal echt komisch.“
Unzählige Male hatte ich mir diesen Satz und viele weitere, die in diese Richtung gingen, schon anhören müssen, dabei fand ich überhaupt nicht, dass ich komisch war oder mich gar seltsam verhielt – im Gegenteil. Sonderlich waren eher die meisten Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt hatte. Sie feierten ohne Grund, betranken sich bis zur Besinnungslosigkeit und taten zahlreiche weitere Dinge, die ich nie verstehen konnte. Dass ich anders als andere war, wusste ich schon in jungen Jahren. Während die meisten Jungs in meinem Alter mit zig Freunden um die Häuser zogen und versuchten bei Mädchen Eindruck zu schinden, war ich lieber allein und träumte von einer romantischen Beziehung mit dem roten Power Ranger. Natürlich kannte ich nicht die Bezeichnung dafür, wenn man sich als Junge zu anderen Jungs – oder auch Männern – hingezogen fühlte, aber ich empfand so. Da anscheinend niemand sonst solch ein Verlangen zum eigenen Geschlecht zu haben schien, hielt ich natürlich dicht. Ich erzählte es auch nicht meinen Freunden, die an der Zahl recht überschaubar waren, weil die doch sofort zu ihren Eltern gerannt wären und ausgeplaudert hätten, dass ich von diesem gigantischen Gehänge eines Mittdreißigers fasziniert war. Ja, das war ich tatsächlich. Nicht, dass der Mann versucht hätte, mich in irgendeiner Art und Weise anzufassen oder so. Er kam lediglich unbekleidet aus der Dusche und lief eine Weile nackt in der Wohnung herum. Wie in Trance starrte ich auf diese dicke, lange Fleischwurst, bis er mich anmotzte, ich solle gefälligst aufhören, ihm auf den Schwanz zu gaffen. Als er sich daraufhin umwandte und durch den Flur lief, klebte mein Blick regelrecht auf seinem runden Hintern, der mit jedem Schritt so schön von links nach rechts schwang. Zwei feste, runde Pobacken, auf denen ich ja nur zu gern meinen Kopf gelegt und drauf herumgeklatscht hätte. Zu jener Zeit war ich übrigens acht Jahre jung. In der Schule gab ich mich meistens mit den Mädchen ab, die Jungs konnten mit mir nämlich kaum etwas anfangen. Sicherlich hatte ich männliche Freunde, aber die verhielten sich oftmals nicht weniger seltsam als ich – wobei ich mich ja gar nicht seltsam verhielt, irgendwelche Leute hatten nur den Drang, mir ihre Ansicht ständig mitteilen zu müssen. Ich war ruhig, versank gern in meiner Fantasie und war ein Ass in Mathe. In Schulfächern, die mitnichten meine Neugier erweckten, fiel ich im Laufe der Jahre unentwegt durch. Warum hätte ich auch etwas lernen sollen, was mich in keiner Weise interessierte? Und, oh, Mann, mich langweilte echt eine Menge. Dazu gehörte zum einen oder vor allem der Religionsunterricht. Es war mir ein Rätsel, warum so viele Menschen auf der Welt großen Wert darauf legten, was in irgendeinem Buch stand, das von zig Leuten verfasst worden war. Sie taten die verrücktesten Sachen und das alles im Namen der Religion. Wie froh ich war, nie getauft worden zu sein. Ferner ging mir das Fach Geschichte recht schnell auf die Nerven. Hitler hier, Hitler dort. Damit nicht genug, klangen einige Sachen einfach erfunden, weshalb ich lieber eine Sechs kassierte, anstatt mein Gehirn mit Lügen zu benebeln. Sport fing ich in der Fünften zu meiden an. Nicht, weil ich es hasste, mich zu bewegen, sondern weil ich stets der Außenseiter war und mit Fußball, der überwiegend gespielt wurde, nichts anfangen konnte. Die Schule konnte echt ein grausiger Ort für jemanden wie mich sein: schwul und dann noch dieses sonderbare Benehmen, das nur ich an den Tag zu legen schien.
„Lach doch mal mehr“, kommentierten mehrere Leute Fotos von mir. Was wollten diese Personen denn von mir? Die konnten doch nicht wirklich alle blind sein? Meine Mundwinkel gingen doch nach oben. Hätte ich sie etwa an meine Stirn tackern und ständig all meine Zähne präsentieren sollen? Manchmal nervte es mich ungemein, dass Leute behaupteten, ich wäre mies gelaunt, nur weil ich neutral dreinschaute. Fragen wie, was ich denn hätte, hingen mir aus beiden Ohren raus. Und da es mich wahrhaftig abfuckte, ständig drauf angesprochen zu werden, beschloss ich, bei so manch einer Begegnung den Fröhlichen zu spielen. Nach kürzester Zeit war mir das dann allerdings zu blöde. Abgesehen davon war ich nie gut darin, mich zu verstellen. Auch hasste ich es, zu lügen oder mir Dinge auszudenken, nur um Anerkennung zu bekommen oder über etwas reden zu können. Wenn ich nichts erlebte, hatte ich dementsprechend auch nichts zu erzählen. Belanglose Schwätzereien, wie sie so viele Menschen auf der Straße führten, waren nie meins. Mir wäre es auch definitiv zu blöde gewesen, mich mit Fremden auf der Straße zu unterhalten, die sich euphorisch über einen neuen Mülleimer in der Innenstadt freuten. Was es dabei zu lachen gab, konnte ich noch weniger verstehen. Dann stand da halt ein neuer Mülleimer. Es hatte mich nicht aufgeregt, es interessierte mich nur einfach nicht. Genau so wenig hatte ich Bedarf daran, am frühen Morgen von gackernden Fleischklumpen geweckt zu werden, die in Unmengen vor dem Frisör auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen. An manch einer übertriebenen Lache konnte man im wahrsten Sinne des Wortes hören, wie deren Gehirnzellen flöten gingen. Manchmal, ja nur manchmal, da versank ich in meiner Fantasie, in der ich übernatürliche Kräfte besaß. So stellte ich mir vor, dass ich nur mit dem Finger schnipsen müsste, um … Es war ein Bild, das dem einer explodierenden Wassermelone ähnelte. Nein, ich hasste Menschen nicht. Bei einigen hätte ich mir nur gewünscht, sie hätten sich selbst im Mutterleib abgetrieben. Etlichen Leuten wäre somit viel Leid erspart geblieben. Viele dieser Erdbewohner, bei denen ich gerne des Öfteren mal mit dem Finger geschnipst hätte, befanden sich im Internet. Besonders schlimm war es auf den Dating-Portalen für schwule Männer. Schon seitdem ich denken konnte, hatte ich mir einen Partner an meiner Seite gewünscht. Diese Begierde verschwand jedoch im Laufe der Jahre, da ich nie das fand, wonach ich mich gesehnt hatte. Mit Ende 20 konnte ich mir dann gar keine Beziehung mehr mit irgendwem vorstellen. Ich war es einfach leid, mich ständig mit Vollpfosten abgeben zu müssen. Der perfekte Mann mit dem traumhaften Gesicht von Chris Wood lebte nur in meiner Fantasie, ich fand mich damit ab. Sicherlich hatte ich noch Profile auf diversen Internet-Seiten, aber Hoffnungen, den Einen endlich zu finden, machte ich mir längst keine mehr. Dann blieb ich halt mein Leben lang Single. War zwar scheiße für mich, aber mit irgendwem eine Beziehung einzugehen, nur um nicht mehr allein sein zu müssen oder um nicht von Freunden oder Familie bemitleidet zu werden, die einem ständig in den Ohren lagen, warum man denn immer noch Single sei, wollte ich keinesfalls. Ab und zu mal ein belangloses Sextreffen reichte aus. Nun ja, bis er in mein Leben trat.

Mein Name ist Aaron und dies ist die Geschichte einer erwachten Sehnsucht, die mich vollkommen verschlang. 

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